I. Warum liegt der aim Akademie die frühe Bildung besonders am Herzen – und was motiviert Sie persönlich an diesem Thema?

Frühe Bildung ist ein Schlüssel zur Bildungsgerechtigkeit und damit zentraler Bestandteil unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Als Bildungseinrichtung mit gemeinnützigem Auftrag sehen wir in der frühen Kindheit eine entscheidende Phase, in der Kinder Vertrauen in sich selbst, in andere und in die Welt entwickeln. Hier werden die emotionalen, sozialen und kognitiven Grundlagen für spätere Bildungsbiografien gelegt. Diese Phase mitzugestalten und insbesondere pädagogische Fachkräfte zu stärken, motiviert uns in der aim – Akademie für Innovative Bildung und Management jeden Tag. 

Was uns dabei besonders antreibt: die Aussicht, Kinder in ihrer Einzigartigkeit zu stärken, ihnen Zugänge zu eröffnen und die Menschen zu fördern, die sie täglich begleiten. Frühe Bildung bedeutet für uns auch, Chancen zu ermöglichen, und zwar unabhängig von Herkunft, Wohnort oder Familiensprache. Dafür setzen wir uns mit all unserer Erfahrung, unserem Netzwerk und unserer Innovationskraft ein. 

II. Was braucht es Ihrer Meinung nach, damit die frühe Bildung in Deutschland gerechter, professioneller und wirksamer wird – und welche Rolle können dabei innovative Bildungsakteurinnen wie die aim übernehmen?

Es braucht ein gemeinsames, starkes Verständnis vom Wert der frühen Bildung. Auf gesellschaftlicher, politischer und institutioneller Ebene. Dazu gehören faire Rahmenbedingungen für Fachkräfte, verlässliche Bildungswege für Kinder und eine stärkere Verzahnung von Praxis, Wissenschaft und Aus- bzw. Weiterbildung. Bildungsgerechtigkeit beginnt bei den Kleinsten, doch noch immer hängt zu viel von der Kita-Ausstattung, dem Träger oder dem Engagement Einzelner ab. 

Innovative Bildungsakteure und -akteurinnen wie die aim können hier als Brückenbauerin wirken: zwischen Forschung und Alltag, zwischen Fachkräften und Entscheidungsträgern, zwischen Theorie und Handlungskompetenz. Wir entwickeln neue Fortbildungsformate, stärken multiprofessionelle Zusammenarbeit und machen gute Praxis sichtbar. Unser Anspruch ist es, Impulse zu geben, die praxisnah, wirksam und übertragbar sind – und so einen Beitrag zu einer resilienten und chancengerechten Bildungslandschaft zu leisten. 

III. Was hat Sie an dem 1. Nationalen Forum Frühe Bildung besonders inspiriert? Was wollen Sie nun weiterverfolgen?

Das erste Nationale Forum Frühe Bildung hat gezeigt: Es gibt viele engagierte Menschen, die mit hoher Fachlichkeit, Leidenschaft und Innovationsgeist die frühe Bildung stärken wollen. Besonders inspiriert hat uns das breite Bündnis, das so viele wertvolle und vielfältige Perspektiven und Impulse vereint und gemeinsam an einem Strang zieht. 

Wir nehmen insbesondere zwei Dinge mit: Erstens den Auftrag, noch mehr Allianzen zu schmieden, um gemeinsame Verantwortung zu übernehmen. Und zweitens den Impuls, noch konsequenter kindzentriert zu denken und zu handeln. Für uns heißt das konkret: unsere Weiterbildungsangebote weiterzuentwickeln, neue Dialogräume zu schaffen und unsere Rolle als Innovationspartnerin im frühkindlichen Bildungsbereich auszubauen.